Fragen können wie Küsse schmecken | anjahume.de
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Fragen können wie Küsse schmecken

Fragen können wie Küsse schmecken

23.12.2024 | Im letzten Blogbeitrag hast du erfahren, wie kraftvoll echtes Zuhören sein kann und welche positiven Veränderungen es bewirkt. Das ist nicht alles – denn wer aufmerksam zuhört, kann vor allem auch gute Fragen stellen. 

Aber was genau macht eine gute Frage aus? Was bewirkt sie, und wie kannst du Fragen gezielt nutzen, um deine Selbstführung zu stärken? Genau darum geht es in diesem Newsletter.

Wann ist eine Frage „gut“?

Fragen dienen uns im Dialog mit einem anderen Menschen dazu – ganz banal – Informationen zu erhalten. Doch gute Fragen können so viel mehr. Sie helfen dir, die Welt deines Gegenübers zu verstehen, seine Gedanken und Gefühle zu erkunden und einen Raum für Nachdenken, Austausch und neue Perspektiven zu schaffen. Sie schaffen Nähe, bauen Vertrauen auf und laden dazu ein, gemeinsam zu reflektieren.

Wenn ich über gute Fragen nachdenke, fällt mir sofort der Buchtitel Fragen können wie Küsse schmecken ein (ein Coaching-Klassiker). Eine gute Frage trifft ins Schwarze, sie berührt mich und und lässt mich erst einmal still werden. Ich erkenne eine gute Frage daran, dass ich beginne, nachzudenken und anfange, mir selbst auf die Spur zu kommen.

Damit das gelingt, sollte eine Frage offen und wertfrei sein. Sie sollte keine bestimmte Antwort vorgeben und Raum für persönliche Erkenntnisse lassen. Fragen wie: „Was bedeutet das für dich?“, „Was wünschst du dir?“ oder „Welche Alternativen könntest du dir vorstellen?“  sind hier nur einige Beispiele. Sie laden dich dazu ein, deine eigenen Lösungen zu finden und tiefer zu gehen.

Was passiert im Gehirn, wenn uns jemand eine gute Frage stellt? 

Gute Fragen aktivieren verschiedene Bereiche unseres Gehirns, die für Problemlösung, Kreativität und emotionale Verarbeitung zuständig sind. Sie lösen einen inneren Suchprozess aus und unser Gehirn beginnt, Antworten zu finden. Dabei entstehen oft positive Gefühle wie Neugier oder Erleichterung. Kurz gesagt: Fragen fördern Klarheit, inspirieren zu neuen Ideen und helfen, emotionale Blockaden zu lösen.

Fragen als Werkzeug für deine Selbstführung 

Das Faszinierende ist: Wir müssen nicht warten, bis uns jemand die richtigen Fragen stellt, denn wir können uns selbst befragen. Fragen unterstützen dich, nicht nur mit anderen in Verbindung zu treten, sondern auch mit dir selbst. 

1. Selbstreflexion

Mithilfe von Fragen lernst du dich selbst viel besser verstehen. Indem du zum Beispiel fragst: Was war in dieser Situation wirklich wichtig für mich? oder Wie kann ich in Zukunft bewusster handeln?, öffnest du dir selbst die Tür zu tieferem Verständnis und Klarheit. Dieser Reflexionsprozess hilft dir, deine Ziele klarer zu definieren und dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

2. Lösungen finden 

Gezielte Fragen helfen dir, neue Ansätze und Strategien zu entwickeln. Zum Beispiel: Welche Ressourcen habe ich noch nicht genutzt? oder Welche kleinen Schritte können mich voranbringen? Diese Art von Fragen lenkt deinen Blick auf Möglichkeiten, die dir bisher vielleicht verborgen geblieben sind, und unterstützt dich dabei, Herausforderungen effektiver zu bewältigen.

3. Kreativität anregen

Fragen aktivieren deine kreativen Denkprozesse. Besonders wirkungsvoll ist es, wenn du dabei einen Spaziergang in der Natur unternimmst. Bewegung und die beruhigende Atmosphäre helfen dir, deinen Kopf frei zu bekommen und festgefahrene Gedanken zu lösen. Frag dich zum Beispiel: Was wäre eine ungewöhnliche Herangehensweise an diese Aufgabe? oder Wie könnte ich das Problem aus einer völlig neuen Perspektive betrachten? Oft entdeckst du so neue und unerwartete Ansätze.

Was ist für dich eine gute Frage? Hast du eine Lieblingsfrage? Dann schicke sie mir gerne an meine E-Mail-Adresse kontakt@anjahume.de – ich bin schon neugierig und freue mich drauf!

Mein praktischer Tipp zum Abschluss des Jahres

Das Jahresende ist eine wunderbare Gelegenheit, innezuhalten und mithilfe von Fragen auf das vergangene Jahr zurückzublicken und das kommende Jahr zu planen. Hier ist eine kleine Übung, die du ausprobieren kannst:

# Nimm dir einen ruhigen Moment: 

  • suche dir einen Ort, an dem du ungestört bist
  • vielleicht magst du dir eine Tasse Tee machen und ein Notizbuch bereitlegen

# Starte mit dem Rückblick auf 2024: Stelle dir z. B. Fragen wie:

  • Womit habe ich mich selbst überrascht?
  • Welche Herausforderungen habe ich gemeistert?
  • Was habe ich dabei gelernt?

# Richte den Blick in 2025: Plane dein Jahr, indem du dich fragst:

  • Was möchte ich im neuen Jahr anders machen?
  • Wie möchte ich mich dabei fühlen?
  • Welche Unterstützung könnte ich mir holen?

# Lass deine Gedanken fließen: Schreibe deine Antworten spontan und ohne Bewertung auf. Du wirst erstaunt sein, welche Klarheit und Inspiration dabei entstehen.

Ich wünsche dir nun eine friedvolle Weihnachtszeit und einen inspirierenden Start ins neue Jahr. Lass die richtigen Fragen dein Kompass sein!

Herzliche Grüße,
Anja